Guten Tag,
Die Geschäftsführer der deutschen ENERGY-Stationen haben entschieden, die von einem externen Programmzulieferer hergestellte Sendung "911 - nine-eleven - Deine TalkShow auf ENERGY" abschließend aus ihren Programmen zu nehmen.
Wir sehen uns zu diesem Schritt gezwungen, nachdem sowohl interne Absprachen als auch Lizenzauflagen der Aufsichtsbehörden / Landesmedienanstalten wiederholt und in eklatanter Weise missachtet wurden.
Wir bedauern es ausdrücklich, dass ein mutiges und innovatives Programmkonzept wie das von 911 jetzt durch fortlaufende Probleme in der Umsetzung endgültig scheitern muss.
In den letzten Monaten haben mit den Machern von 911 immer wieder Gespräche über Konzept und Umsetzung stattgefunden, sind auch von Lizenzbehörden ernsthafte Ermahnungen ausgesprochen worden, und es wurde seitens des 911-Teams Besserung gelobt - ohne eine langfristige Wirkung, wie zuletzt auch die Sendung am Mittwoch, den 14. Oktober 2009 gezeigt hat.
Als Geschäftsführer sind wir nicht nur der Programmvielfalt und dem Innovationsgedanken verpflichtet, sondern auch dem Jugendschutz, den Lizenzauflagen der Landesmedienanstalten und der allgemeinen Programmqualität. In diese Richtung hätten wir die Entwicklung von 911 gerne gesehen. Nachdem aber alle Versuche hörbar gescheitert sind, mit dem 911-Team eine wirklich gute, besondere, spannende und für wirklich viele Hörer unterhaltsame Talkshow in einem gesetzlich vertretbaren Rahmen zu machen, sehen wir keinen anderen Weg als die Sendung abzusetzen.
Für den freiwerdenden Sendeplatz werden wir bald ein neues innovatives Programmformat vorstellen."
Claus-Dieter Strehle, Geschäftsführer ENERGY München und ENERGY Nürnberg
Norbert Seuß, Geschäftführer ENERGY Hamburg und ENERGY Region Stuttgart
Martin Liss, Geschäftsführer ENERGY Berlin
Nach der Veröffentlichung dieses Briefes haben wir die zuständigen Landesmedienanstalten um Auskunft gebeten und haben folgende Stellungnahmen erhalten, die wir euch nicht vorenthalten möchten:
Medienanstalt Hamburg / Schleswig-Holstein
Sehr geehrter Herr █████,vielen Dank für Ihre erneute Anfrage zu Programmbeschwerden über die Sendung „9/11 - Deine Talkshow“ im Programm von Radio Energy, die Sie in ähnlicher Form bereits am 16. April 2010 an die MA HSH gerichtet hatten.Gegenüber unserer damaligen Antwort auf Ihre Anfrage haben sich keine Änderungen ergeben. Wie wir Ihnen mit E-Mail vom 4. Mai 2010 mitgeteilt hatten, liegen bei der MA HSH zu der genannten Sendung insgesamt zwei Hörerbeschwerden aus den Jahren 2007 und 2008 vor. Bei den monierten Inhalten ging es hauptsächlich um jugendschutzrechtliche Probleme und Fragen zu allgemeinen Programmgrundsätzen. Zusätzlich war uns die Sendung auch aufgrund eigener Programmbeobachtungen vereinzelt aufgefallen. Die beobachteten jugendschutzrelevanten Aspekte hat die MA HSH in einem Gespräch mit Vertretern des Senders thematisiert. Dabei sicherte der Veranstalter zu, die Punkte mit Blick auf die Sendezeit (21 bis 23 Uhr) stärker zu berücksichtigen. Die MA HSH hat zur der Sendung weder Beanstandungen ausgesprochen noch dem Veranstalter mit Lizenzentzug gedroht. Ob bei anderen Landesmedienanstalten weitere Beschwerden über „9/11“ vorliegen, ist uns nicht bekannt.Mit freundlichen Grüßen
██████████
Sächsische Landesantalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM)Stellungnahmen von der "Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg" (LFK) sowie der "Medienanstalt Sachsen-Anhalt" (MSA) stehen noch aus. Sobald diese Stellungnahmen bei uns eintreffen, werden wir diese hier veröffentlichen.
Sehr geehrter Herr █████,
in Ihrer E-Mail vom 12.10.2012 hatten Sie um Informationen zu Beschwerdeverfahren bezüglich der Sendung "911 – Deine Talkshow" im Programm "Radio Energy" und zum Hintergrund ihrer Absetzung gebeten.
Es gab bei der SLM zu dieser Sendung lediglich ein Programmprüfungsverfahren. Diese Aussage betrifft aber nur das Programm "Energy Sachsen", welches durch die SLM lizenziert wurde. Auskünfte über Aufsichtsverfahren in anderen Bundesländern obliegen den zuständigen Landesmedienanstalten.
Wie ich Ihnen bereits in der E-Mail vom 18.05.2010 mitteilte, ist zu betonen, dass die Sendung nicht von der SLM untersagt wurde oder in irgendeiner Weise ein Lizenzentzug in Aussicht gestellt worden wäre. Bei der o.g. Programmprüfung war aufgefallen, dass eine Ausgabe der Sendung Probleme im Hinblick auf die Einhaltung der Vorschriften über den Jugendmedienschutz aufwies. Dazu wurde der Veranstalter um Stellungnahme gebeten. Dieser hatte daraufhin autonom entschieden, die Sendung nicht weiter zu verbreiten. Ob und in welcher Form die Sendung wieder ins Programm genommen wird, obliegt ausschließlich einer Entscheidung des Veranstalters von "Energy Sachsen". Aus Sicht der SLM hat der Veranstalter lediglich dafür Sorge zu tragen, dass die rechtlichen Vorgaben, insbesondere die Vorschriften des Jugendmedienschutzes, bei der inhaltlichen Gestaltung bzw. der Platzierung der Sendung im Programm beachtet werden.
Ich hoffe, Ihre Fragen mit diesen Ausführungen beantwortet zu haben.
Mit freundlichen Grüßen
Im Auftrag
██████████
Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM)
Sehr geehrter Herr █████,
vielen Dank für Ihre Anfrage vom 12. Oktober 2012.
Über die Sendung „911“ im Programm von Radio Energy gingen bei der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) in den Jahren 2007 und 2008 insgesamt zwei Beschwerden ein. In beiden Fällen leitete die BLM ein Prüfverfahren ein, ein Verstoß gegen Programmrichtlinien, wie etwa die Einhaltung von Jugendschutzbestimmungen, konnte in keinem der beiden Fälle festgestellt werden.
Schließlich ging 2009 noch eine dritte Beschwerde bei der BLM ein, die die Energy-Sendung „911“ zum Gegenstand hatte: In ihr beklagte der Beschwerdeführer die Einstellung der Sendung durch Radio Energy.
Ich hoffe diese Informationen helfen Ihnen weiter.
Mit freundlichen Grüßen
██████████
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